Wilkommen in Israel

Israel - das jüngste und doch älteste Land der Welt. Der Ursprung der größten Weltreligionen und Urheber zahlreicher Mythen und Legenden. Schon bald darf ich dieses einzigartige Land besuchen und möchte euch gerne mitnehmen auf eine Reise durch ganz Israel und euch die Kultur un dLebensweise näherbringen.

Sonntag, 24. April 2011

Tag 9 - Strandurlaub a la carte

Eigentlich wäre heute nicht viel zu schreiben: wir waren wieder den ganzen Tag am Strand, haben in der Sonne gelegen und ich hab mir den Bürzel rösten lassen, was man jetzt sehr gut an meiner Haut erkennen kann, die ist nämlich nicht gut gebräunt und gutaussehend, sondern eher rosa-rot und wund. Aber was kann man anderes erwarten, wenn man als Nord-Mensch in südliche Gefilde kommt. Und diesmal hatte ich sogar brav ganz viel Sonnencreme draufgetan!
Das einzig besondere an dem heutigen Tag war, dass die Wellen, im Gegensatz zu gestern, extrem hoch waren und sich dementsprechend viele Wassersportler im Wasser befanden, sodass man ans Baden zunächst einmal überhaupt nicht denken konnte.


Irgendwann haben wir aber einen speziell für Badegäste abgetrennten Bereich gefunden, wo man auch als Nicht-Sportler baden konnte, ohne die ganze Zeit befürchten zu müssen, dass gleich ein Parasegler auf dir landet! Und natürlich waren auch heute viele bunte Fische anwesend, in allen möglichen Farbkombinationen und Formen.

Auch bin ich heute aufgrund zwischendurch aufkommender Langeweile endlich mein Vorhaben, Hebräisch zu lernen, umgesetzt. Also habe ich meinen Großonkel solange genervt, bis er endlich eingewilligt hat, mir zunächst einmal das Alphabet (hebräisch: Alpha-beth - die ersten beiden Buchstaben -woraus übrigens auch das uns bekannte Wort entstanden ist) beizubringen. Also fängt er an, mir irgendwelche Zeichen aufzuschreiben, die ich bisher noch nie gesehen habe (und ich weiß, wie die Zeichen aussehen, schließlich habe ich die letzte Woche nichts anderes getan, als diese staunend zu betrachten), bis er mir irgendwann in der Mitte ganz beiläufig erklärt hat, dass ich gerade die Schreibschrift lerne. Interessant, dass man ein Sprache in ihrer Schreibschriftform zu lernen anfängt!
Zuletzt hatte ich also das ganze schriftliche Alphabet auf einem kleinen Zettel stehen und konnte schon einige Worte lesen, wie zum Beispiel:

סוכר חום (sukar hum) - brauner Zucker (das Hebräische bitte von rechts nach links lesen)

Wobei das zweite Wort mit einem anderen Vokal gelesen werden kann:

חום (hom)

"heiß" bedeuten kann. Aber da das von der Bedeutung her nicht sein kann, weiß jeder Hebräisch-sprechende, dass es in diesem Fall nur als "hum" gelesen werden kann.

Mit all diesen neuen Erkenntnissen werde ich mich jetzt zur Ruhe setzen, also schlafen gehen, und mich darauf freuen, dass, wenn ich das nächste Mal nach Israel komme, ich mich mit den Leuten auf Hebräisch verständigen kann, oder ihnen zumindest sagen kann: "Ich hätte gerne braunen Zucker!"

Gute Nacht und träumt hebräisch,

euer Pineapplechen

Samstag, 23. April 2011

Tag 8 - Meer und mehr

Endlich die Temperaturen, die man so von Israel erwartet! Im Gegensatz zu Tel-Aviv und Umgebung, wo gerade immer noch eisige Temperaturen herrschen, wie ihr in meinem Picasso-Eintrag nachlesen könnt,  herrscht hier "wüstliches" Klima: heiß und trocken.
Deshalb wurde ich auch heute morgen unsanft um 8 (!) Uhr geweckt, um zum Strand zu gehen, solange alle anderen noch schlafen. Das haben wir auch gemacht und es hat sich tatsächlich gelohnt: wir haben ein mit Plastik bezogenes Sofa abbekommen (mit Plastik bezogen, damit es nicht durchweicht und anfängt zu schimmeln).


Jetzt muss ich aber zugeben: ich weiß nicht genau, ob wir da überhaupt hindurften. Der Strand sah nämlich ziemlich nach Hoteleigentum aus, so schön wie er hergerichtet war. Aber da uns niemand weggeschickt hat, denk ich jetzt mal, dass das in Ordnung geht.

Nach diesem sehr nassen Schwimmgang ging es dann ein paar Meter weiter ins örtliche Ozeaneum. Hier kann man alle ortsansässigen und weltweit verbreiteten Fische sehen, aber auch seltene Arten, wie zum Beispiel im Dunkeln leuchtende Korallen, Oktopusse, und andere wundersame Geschöpfe.


Nach diesem Erlebnis hatte ich erst einmal einen Sonnenbrand (da war ziemlich viel im Freien und wer trägt schon gerne Sonnencreme auf?

Am Abend mussten wir erst einmal alle einkaufen gehen, in Israel öffnen nämlich viele Geschäfte am Abend nach Shabbat, damit die Bürger und Touristen ihre zuvor zahlreich verschlungenen Vorräte auffüllen können. Also erst einmal einen ganzen Einkaufswagen voll Lebensmittel gepackt. Das auf den ersten Blick. Auf den zweiten Blick stellt man fest, dass mindestens 80% davon Gemüse sind. Also wird es bei uns in den nächsten Tagen nur Gemüse, garniert mit noch mehr Gemüse...und Humus (die restlichen 20%) geben. Naja, zumindest kann ich bei diesem Angebot Bikini-tauglich bleiben! :-)
Außerdem habe ich herausgefunden, dass an Pessah (was ja jetzt gerade ist und wo man keine Lebensmittel mit Sauerteig essen darf) nichts verkauft werden darf, was Sauerteig enthält. Das heißt in den Geschäften hängen über circa der Hälfte des gesamten Sortimentes weiße Plastikplanen, die den Kunden daran hindern, "unkoschere" Sauerteigprodukte zu kaufen und zu konsumieren (tun wir trotzdem ^^).

Jetzt geht es aber erst einmal ans Schlafen, um fit für einen weiteren Tag Sonne, Strand, Meer und noch mehr zu sein!

Gute Nacht,

euer Pineapplechen

Tag 7 - eine laaange Autofahrt

Heute morgen ging es ab, nach Eilat. Die südlichste von israels zahlreichen Städten...und der beliebteste Strandurlaubort des Landes.
Nach einer so turbulenten Nacht, wie die letzte es war, war natürlich weder das Aufstehen, noch die lange Autofahrt ein Vergnügen, obwohl ich vorne sitzen durfte und viel über das Autofahren und Verkehrsschilder gelernt habe (schließlich muss man sich irgendwann auf die Fahrerlaubnisprüfung vorbereiten).
Nach einer langen Zeit, die wir zum Schluss nicht mehr in Stunden sondern in Kilometern gezählt haben (so kam raus, dass ich ca. 20 km lang geschlafen habe), fuhren wir irgendwann am Toten Meer entlang. Eigentlich hatten wir nicht geplant, dort baden zu gehen, aber da ich die ganze Zeit sehnsuchtsvoll hinstarrte, erbarmte sich mein Großonkel (meine Oma und ich fuhren zusammen mit besagtem Großonkel und seiner Frau) und hielt kurzerhand an einem Badeort an.

Nein, dass ist keine Farbverirrung: der Sand ist wirklich gelb!

Ich muss zugeben, das Tote Meer hat es mir angetan. Abgesehen von der Tatsache, dass man sowieso mindestens einmal im Leben dort gebadet haben sollte, ist es ein wirklich tolles Gefühl, einfach so im Wasser zu schweben, ohne sich abstrampeln zu müssen, um überhaupt mit dem Kopf über Wasser zu bleiben, wie es bei mir sonst so ist. ;-) Am Strand befand sich auch eine Bademeisterwache, obwohl ich bezweifle, dass die von Nöten ist: hier geht nicht mal ein Nichtschwimmer unter. Man kann einfach immer weiter ins Meer reingehen und wenn man den Boden nicht mehr spürt, bleibt man trotzdem kerzengerade im Wasser stehen, wie eine Seenadel!

Nach diesem tollen Erlebnis (die Toiletten waren nicht so toll, aber das möchte ich hier lieber nicht erläutern) ging es weitere 200 (?) km Richtung Südisrael.
Dort angekommen gab es nach dem Abendessen einen Spaziergang zum Strand. Und obwohl zu dieser Zeit bereits Shabbat war und eigentlich alle Geschäfte hätten zu sein sollen, gab es einen ziemlich großen und lauten Basar, auf dem ich dann gleich einmal ein paar Souvenirs eingekauft habe. Wer will ein Kamel haben?

Gute Nacht,

euer Pineapplechen

Freitag, 22. April 2011

Tag 6 - Virus eingefangen :-(

Ja, die Überschrift klingt böse. Ist sie auch!
Heute hätte eigentlich ein ganz schöner Tag werden können: aus unserer Tel-Aviv-Wohnung zu Verwandten, deren Hund ärgern (was ich auch tatsächlich gemacht habe), eben mal kurz nach Jerusalem rüberfahren und danach fröhlich und munter...oder eher fröhlich und müde schlafen gehen.
Aber nein, das Schicksal wollte es anders:
Zuerst einmal haben wir uns nach dem Ankommen bei unseren Verwandten zusammen mit meinem Großonkel auf die Suche nach Henna begeben (schließlich muss man den Wünschen der Daheimgebliebenen nachkommen und ihre Körperkunstwünsche zu erfüllen versuchen) und nach langer Suche meinte mein Großonkel, Henn für die Haar (!!!) kaufen zu müssen. Jetzt könnte man sich fragen, warum ich mich aufrege. Henna für die Haare wird aus den unteren Blättern der Hennapflanze ergestellt, im Gegensatz zu dem "Körperbemalungshenna", welches aus den oberen Blättern gewonnen wird. Dabei beinhalten die unteren Blätter nun nicht so viel Farbe, wie die oberen, was zum Haarefärben voll und ganz reicht, aber auf der Haut blass und ausgewaschen aussieht.
Zu allem Übel haben wir auch noch eine Packung mit der Farbbezeichnung "normal" genommen. Doch wie es sich herausgestellt hat, bedeutet "normal" bei Haar-Henna keineswegs die originale Hennafarbe (rötlich-braun), sondern eine farblose Substanz, die eher dazu dient, das Haar zu pflegen und zum Glänzen zu bringen, als es zu färben. Nun liegt also eine nutzlose Packung Henna bei uns rum. Obwohl meine Oma sich gefreut hat: da kann sie ihren Haaren mal wieder was Gutes tun!

Als wäre die eben genannte Tatsache nicht genug, fange ich mir ca. 1 Stunde nach unserer Rückkehr in die häusliche Residenz unserer Verwandten, einen bösen Computervirus ein. Und das ausgerechnet bei der Suche von Informationen über Henna!!!
Dieser Virus nun gibt sich erst einmal als Anti-Virus-Programm aus, tut so, als würde er auf meinem Computer zahlreiche Viren gefunden haben und fordert mich dazu auf, ihn runterzuladen, damit er mich vor diesen vermeindlichen Viren schützen kann. Zunächsz natürlich kostenlos.
Ich bin natürlich naiv genug (schließlich hatte ich bisher noch nie einen Virus auf meinem Computer und wusste nicht, wie diese arbeiten), mir diese Datei runterzuladen. Ich will das Programm starten und auf einmal meint mein lieber Virus zu mir: "Kaufen Sie mich für soundso viel Geld, sonst dürfen Sie nicht mehr ins Internet!" Ich natürlich versuche trotz allem ins Internet zu kommen. Blockiert. Also renne ich, den Tränen nahe zu dem Sohn meines Großonkels, der zufällig gerade zu Besuch ist, obwohl er sich auch einen Virus eingefangen hat - einen echten (hach, Ironie!), und schildere ihm mein Problem! Dieser bleibt erst einmal ganz ruhig, was ich in meiner Panik natürlich überhaupt nicht verstehe, und geht, an dem PC seines Vaters ein kostenloses(!) Anti-Virus-Programm runterladen. Nachdem das nun geschehen ist, sich das Programm auf meinem Computer befindet und ihn nach potentiellen Übeltätern durchsucht....findet er nichts! Auch nach dem zweiten Versuch nicht. Und mein lieber Virus springt weiter fröhlich über den Bildschirm und die Festplatte...und blockiert das Internet!
Nach dem Einsatz eines zweiten Anti-Virus-Programms wird dieser elende Verbrecher dann nach langer Warterei und zahlreichen Nervenzusammenbrüchen meinerseits ausfindig und dingfest gemacht!
Wirklich ein Unglückstag und ein langer noch dazu...Schlaf gab es erst weit nach Mitternacht!

euer Pineapplechen

Donnerstag, 21. April 2011

Tag 5 - Picasso live erleben!

Was macht man in Tel-Aviv an einem "winterlich kaltem" Tag bei 20 Grad im Schatten? Richtig: man geht mit der lieben Oma ins "tel-aviv museum of art". Dumm nur, dass sich das Museum direkt hinter einem Operngebäude befindet und allgemeine deutsche Urlauber auch nach mehrfachem Fragen einheimischer Personen nicht auf die Idee kommt, einfach mal ein Stückchen weiter am genannten Operngebäude entlangzugehen und zu gucken, was sich dahinter befindet. Also sind wir erst mal von einer Seite halb um das Opernhaus herumgelaufen, dann von der anderen. Darauf gekommen, dass man tatsächlich weiter als bis zur Hälfte gehen könnte, sind wir auch erst nach dem ermutigenden Zuspruch einer jungen Frau mit Kinderwagen und sehr gutem Englisch. Dabei hat meine Oma, die ganz sicher kein Wort von dem, was die Frau uns erklärt hat, verstanden hat, eifrig genickt und komische "mmmh"-artige Geräusche von sich gegeben, während ich daneben stand und fremdschämend zu Boden geguckt habe.
Nachdem wir dann endlich das Museum gefunden hatten, wurden wir wahrlich nicht enttäuscht. Schon der Platz davor war gesäumt von Figuren und Plastiken mir unbekannter Künstler:



Moderne Kunst halt!
Auch innen gab es alles mögliche zu sehen, zum Beispiel Fotos von zerwühlten Betten und Stühlen mit Papptellern drauf (kein Scherz!), die dann dementsprechend hießen: "bed in Paris" oder "chair with plate". Aber nicht nur der moderne Photograph durfte sich hier austoben, auch waren renommierte Künstler wie Klimt oder Picasso. Besonders letzterer zog große Mengen Besucherblicke auf sich. Obwohl,  ich verstehe diesen Hype um Picasso nicht: es gibt Maler aus seiner Zeit, die haben meiner Meinung nach wesentlich besser und feiner gemalt haben. Aber werden sie deswegen weltberühmt? Ok, ja, werden sie, aber nicht berühmter als Picasso. Wirklich merkwürdig. Aber jedem Kunstkritiker das seine…
Was mich auf jeden Fall noch beeindruckt hat, war die kleine Ausstellung im Keller des Museums, wo riesige Ölbilder in modernem Stil ausgestellt wurden, die mit irgendeiner merkwürdigen Farbe gemalt waren. In normalem Zustand dunkel und unscheinbar, leuchtete die Farbe bei auf sie gerichteten Scheinwerfern förmlich auf. Wahrscheinlich war das irgendwelche fluoreszierende Nano-Ölfarbe, entwickelt in einem geheimen Labor. Ich will auch solche Farbe haben!

Auf dem Rückweg haben wir es dann übrigens wieder geschafft, uns zu verlaufen (wir sind ein paar Straßen zu weit gelaufen und durften, nachdem wir das festgestellt hatten, den ganzen Weg wieder zurück gehen). Und wieder durfte uns ein wirklich gut aussehender junger Israeli, bei dem es mir sogar ein bisschen die Sprache verschlagen hat, sodass ich ihn nur unseren Stadtplan in die Hand drücken und fragen konnte: "Do we have to take this street?".
Am Nachmittag sind wir dann, schon wieder mit neuen Bekannten meiner Oma, zum wiederholten Male nach Yaffo aufgebrochen (dieses Mal zum Glück mit dem Bus). Dort sind wir nach dem Genuss eines Kaffes zusammen mit einem wirklich KÖSTLICHEN Törtchens, welches ich leider vergessen habe zu fotografieren :-( auch endlich dazu gekommen, uns die gesamte alte Stadt mit ihren zahlreichen Kunsthandwerksgeschäften anzugucken.
Dabei muss ich lobend sagen, Yaffo sieht genauso aus, wie man sich eine alte südländische Stadt vorstellt: überall dicht an dicht gedrängte, sandsteinfarbene Häuser, getrennt durch enge Gassen. Die Fenster der Häuser dekoriert mit zahlreichen Blumentöpfen und hier und da wächst auch mal ein ganzer Baum aus dem Stein hervor...oder hängt in der Luft, wie dieser hier beweist:


Und hier noch einmal die "engen Gassen" (übrigens tragen hier die Straßen Bezeichnungen von Sternzeichen, wie z.B. Löwe, Zwillinge, usw.):



Zum Schluss ist es uns dann gelungen, einige wirklich schöne Fotos vom Sonnenuntergang zu machen, die, meiner Meinung nach, sogar einen Platz in einem Hochglanz-Magazin verdient hätten!


Und nun zum fünften Mal gute Nacht und träumt von schönen Sonnenuntergängen,

euer Pineapplechen

Tag 4 - Caesaria

Heute waren aufgrund von Pessah alle Geschäfte und Ähnliches zu. Also mussten meine Oma und ich uns andere Beschäftigungsmöglichkeiten suchen. Da war es uns gerade Recht, dass sich der zweite Cousin meiner Oma, von dem ich noch bis gestern dachte, er wäre ihr Bruder und mit dem ich bisher weder telefoniert, noch ihn gesehen habe, zusammen mit seiner Frau angekündigt hat, uns ein bisschen im Norden Israels rumzufahren.
Also fährt er uns im Norden Israels herum. Zuerst ein Stückchen in Richtung Haifa, mit einem kleinen Abstecher in ein Museum mit Werken von Dali (der typ mit den verformten Uhren) und anderen philosophisch wertvollen Künstlern, oder besser gesagt, deren Werken. Dort habe ich auch erfahren, dass Christoph Columbus Jude war!!! Kann man sich das vorstellen? Also ich schäme mich mal eine Runde dafür, dass ich das nicht wusste! *schäm*
Danach sind wir in eine Art Nationalpark rund um ein Bergmassiv, durchzogen von zahlreichen Höhlen, gefahren und ich muss zugeben: die israelische Natur hat ziemlich viel zu bieten: grün bewachsene Berge solange das Auge reicht, blumiges Gestrüpp bis zum geht nicht mehr, und das im April. Ich überlege mir inzwischen wirklich, hierher zu ziehen!


Nach diesem wirklich bereichernden Erlebnis gab es erst einmal Mittagessen. Ich hab einen Tipp für euch: wenn ihr es nicht gewohnt seid, esst nie bei jüdischen Verwandten! Wenn die erstmal loslegen, heißt es nur noch: "Willst du noch ein bisschen Salat? Probier mal den Fisch!" Und nachdem man sich noch was vom Salat genommen hat und den Fisch probiert hat, hört man nur noch: "Ah, bist du fertig? Gut, möchtest du jetzt Tee, Kaffee, Eis (was auch immer Eis mit Getränken zu tun hat, aber genau so war die Reihenfolge!) ?" Schließlich habe ich mich für das Eis entschieden und beim Essen eine Fernsehsendung auf Russisch über Krankheiten, die mit zu hohem Zuckerkonsum zu tun haben, geguckt. Sehr anregend. Da möchte man doch glatt noch ein Eis haben!
Irgendwann habe ich es dann geschafft, mich bei meinem Cousin…4, 5 Grades? (der Sohn des Cousins meiner Oma) soweit einzuschleimen, dass ich das hauseigene Internet benutzen durfte. Zuerst hab ich natürlich gleich meine E-Mails abgerufen und festgestellt, dass, kaum ist man für 3 Tage nicht online, sich die E-Mails vermehren wie die Karnickel!!! (ich glaub es waren so um die 20 Stück!) Übrigens, danke für die Kommentare zu meinem letzten Post! Weiter so! :-)

Schließlich, sozusagen als Höhepunkt des Tages, ging es nach Caesaria. Im Ernst, wie kommt eine römische Stadt nach Israel??? Richtig: durch Eroberungen! Dieser Teil, der jetzt Caesaria heißt, wurde so um die Geburt Jesu herum vom römischen Reich erobert. Woher der Name "Caesaria" kommt, brauch ich an dieser Stelle, glaub ich, nicht zu erklären. Aber gut zu wissen wäre, dass diese Stadt, die inzwischen aufgrund einer Hebung des Wasserspiegels zu großen Teilen unter Wasser liegt (das nächste Atlantis?), einmal  ein Höhepunkt des israelischen und römischen Lebens war (damals gab es Israel im heutigen Sinne zwar nicht, aber ich geh jetzt mal auf die geographische Lage ein). Ein über 30km langes Aquädukt versorgte die Stadt mit Wasser und wichtige Politiker hatten hier ihre Sommerresidenzen.


Wieder einmal gute Nacht,

euer Pineapplechen

Tag 3 - Spaziergang durch Tel-Aviv

Heute war ein Tag, wie er im Urlaubs-Buche steht. Morgens ab zum Strand, danach auf dem Basar Vorräte auffüllen (heute und morgen ist alles zu wegen Pessah, dem jüdischen Osterfest), später mit dem lieben Onkel dritten (?) Grades (ich seh` bei meinen Verwandten langsam nicht mehr durch, auf jeden Fall ist er der Sohn des Bruders meiner Oma) Mittag essen, herausfinden, wie der Fernseher funktioniert (Hurra!!! ^^) die total geniale Kamera meines...nennen wir ihn einfach: Onkels inspizieren und dadurch in dem Vorhaben bestätigt werden, weiterhin schön brav für meine zukünftige Spiegelreflex zu sparen (ach, ich spare schon???) und nach einer kleinen Siesta, die eigentlich nur darin bestand, faul auf dem Sofa zu liegen und Massen von Erdbeeren in mich hineinzustopfen, und danach einen langen (und damit meine ich wirklich langen: von ca. 16 bis 21:30 Uhr) Spaziergang zu unternehmen.
Hier ein paar Fotos:

Zunächst einmal etwas für zartbehütete (gibt es das Wort überhaupt???). Eine wahre Schönheit:


Diese Werkzeuge liegen nicht einfach auf der Straße rum: die sind in den Boden eingelassen und sollen irgendwas darstellen. Übrigens gibt es dazu auch eine Inschrift, aber die setze ich mal nicht online, da mich das nur an meine fehlenden Hebräischkenntnisse erinnern würde:


Dieses Foto ist in einem, wie wir erst zu spät herausfanden, Hunde(!)park entstanden. Zwar ist die ganze Stadt ziemlich grün, aber dieser Park hat mal wieder eine Extrawurst abbekommen (Achtung: Wortspiel! ^^):


Folgendes ist ein Spatz! Dieser Spatz ist cool! Er hat nämlich eine ganze Weile lang versucht, mit einem Stückchen Brot fertig zu werden, was er letztendlich auch geschafft hat, glaube ich. Auf jeden Fall hat er mir viele gute Fotos und eine Menge Spaß geliefert:



Diese Spatzen waren leider nicht so lieb, wie der vorherige: die kämpfen hier grad auf Leben und Tod! Auch wenn man das gerade nicht sieht, so sind die sich eben gegenseitig an die Gurgel gegangen (und das meine ich wörtlich). Das Spatzen überhaupt so agressiv sein können! Also wieder was für´s Leben gelernt.
Übrigens ging es bei diesem Streit um Futter: der Spatz der später gewonnen hat, hat das Futter sogleich seinen Jungen gebracht. Das nenn ich Mutterliebe:


Hier ist der Beweis! Für meinen ersten, erfolgreich abgearbeiteten Punkt aus der Punkte-die-ich-abarbeiten-muss-Liste (nicht sehr einfallsreicher Name, ich weiß ^^). Ich muss an dieser Stelle aber zugeben: die Falaffel bei unserer Stamm-Falaffel-Bude  zuhause sind besser. Großes Lob an die dafür zuständige Frau!!! Trotzdem waren auch diese Falaffel ziemlich gut und auch sehr nahrhaft, denn sie waren noch lange nicht das Ende des "Spaziergangs":


Das ist eine Wasserskulptur und ihr müsst zugeben, die sieht ziemlich stylisch aus! Diese Skulptur befindet sich in Yafo, so einer Art Vorort, oder so, von Tel-Aviv. Diesen haben wir nach ca. einer halben Stunde eisernen Fußmarsch am Tel-Aviv`schen Strand entlang erreicht. Hier sieht es, im Gegenteil zur israelischen Hauptstadt, tatsächlich aus, wie in den Tausend-und-eine-Nacht-Büchern. Alle Häuser sind aus Sandstein (oder zumindest glaub ich, dass es Sandstein ist), über Treppen miteinander verbunden und man hat das Gefühl, ein paar Jahrhunderte in der Zeit zurück gereist zu sein. Traumhaft! Genau so muss für mich Israel sein! Außerdem ist alles beleuchtet, sauber und weckt irgendwie romantische Gefühle in mir, von denen ich bisher nicht einmal geahnt habe (ihr müsst wissen, ich bin eher ein Kopfmensch und Romantik ist nicht so mein Ding):


Oh ja, darf ich vorstellen: Die Pornokatze! Diese Katze sagt mit ihrem Blick und ihrer gesamten Körpersprache aus: "Ich bin das Topmodell von Morgen. Nehmt mich für die nächste Gucci-Handtaschen-Kollektion!" (ja, gerne, aber nicht als Model… ^^)...Macht Gucci überhaut Handtaschen? Ich glaube schon:


So, das ist nun das Ende des wirklich langen Spaziergangs, weshalb hier noch ein Blick auf Yafo im Dunkeln. Sehr eindrucksvoll:



Wiederum eine gute Nacht,

euer Pineapplechen